The movement for the empowerment and autonomy of women in Cameroon, and the improvement of their political, social, economic, and health status, has walked a long distance, but is still far from reaching its intended destination.
PLACE FOR AFRICA
Das Jahr 1960 war für viele afrikanische Länder der Beginn einer neuen Epoche. Innerhalb weniger Wochen erhielten allein acht Staaten die Unabhängigkeit – von Benin über den Tschad und die Zentralafrikanische Republik bis Gabun. Dieses Jahr (2020) werden insgesamt 17 afrikanische Länder 60 Jahre Unabhängigkeit feiern, darunter auch Länder, deren Geschichte durch den deutschen Kolonialismus eng mit Deutschland verbunden sind. Nach wie vor nimmt ein großer Teil der deutschen Öffentlichkeit die Situation in diesen Ländern kaum wahr und ist wenig über die geteilte Geschichte sowie die SDGs und Maßnahmen zu ihrer Erreichung informiert. Dies gilt teils auch für (jüngere) Mitglieder der afrikanischen Diaspora in Deutschland.
Die 90er Jahre waren nicht nur vom Fall des Eisernen Vorhangs, sondern auch vom Aufkommen der Demokratie in den meisten afrikanischen Ländern geprägt. 30 Jahre später hat die Bewertung dieses geforderten Demokratisierungsprozesses nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. Ausgehend von Diskursen von einem abhängigen und armen Kontinent Afrika ist es notwendig, auch die Abhängigkeit der gegenwärtigen Weltmächte, insbesondere auch ehemaliger Kolonialmächte zu verdeutlichen, die für ihre Industrien auf die Ressourcen des afrikanischen Kontinents angewiesen waren und sind. Weltweite Exportzahlen zeigen deutlich die Abhängigkeit mehrerer Weltmächte von Afrika. Die Produktion von Schokolade und Schokoladewaren hat sich in Deutschland zwischen 1975 und 2010 mehr als verdreifacht (BDSI 2011). Die Bundesrepublik Deutschland ist nach den USA der zweitwichtigste Importeur von Kakao und gehört sowohl beim Verbrauch von reinem Kakao als auch beim Verzehr von kakaohaltigen Süßigkeiten weltweit zu den Spitzenreitern. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kakao liegt mit 3,8 kg pro Jahr deutlich über dem Durchschnitt Europas (2,1 kg), der Verbrauch von Schokoladenwaren und anderen kakaohaltigen Lebensmitteln liegt bei 11,5 kg. Die Gesamtimporte der Bundesrepublik lag bei 12,4 % des Weltmarktes. Wichtigste Lieferanten sind unter anderen Côte d’Ivoire, Nigeria und Togo, die dieses Jahr 60 Jahre Unabhängigkeit feiern werden. Weiterhin liefert Niger mehr als 20% seinen Verbrauch von Uran an Frankreich, ist aber unter ärmsten Ländern der Welt klassifiziert.
Daher ist es wichtig, sich nach 60 Jahren (Un)abhängigkeit nicht nur auf die wirtschaftliche Abhängigkeit und Probleme Afrikas zu konzentrieren, sondern auch die (tatsächlich weiter zunehmende) Abhängigkeit der Weltmächte von Afrika und die wichtige Rolle Afrikas angesichts der Globalisierung hervorzuheben. Den kommenden Jahren sollen nicht nur durch einen Diskurs über Hilfe geprägt sein. Die Veranstaltungen des Projekts werden darum die modale Interdependenz hervorheben, um Jugendliche in der afrikanischen Diaspora zu stärken, an sich selbst zu glauben und zur Eigeneinitiative zu ermutigen. Das Projekt soll auch einen wichtigen Beitrag zum Perspektivwechsel in der breiteren deutschen Öffentlichkeit leisten, sowie Beiträge von Migrantinnen in der Politische Bildungsarbeit fördern und verbreiten.
Laut einer Umfrage des Bundesnetzwerks The African Network of Germany (TANG) im Jahr 2017 schicken Schätzungen zufolge Migranten mit afrikanischen Wurzeln jedes Jahr rund 1,2 Milliarden Euro aus Deutschland an ihre Familien in Afrika. Nach der aktuellen Umfrage senden 90 Prozent jährlich Geld in die alte Heimat. 28 Prozent der Befragten schicken zwischen 5000 und 10.000 Euro. Dies beweist, dass die afrikanischen Menschen in der Diaspora nicht unempfindlich gegenüber den Problemen des heutigen Afrikas sind. Viele Afrikaner in der Diaspora ergreifen Maßnahmen, um die Entwicklung des Kontinents zu unterstützen. Leider sind diese Maßnahmen isoliert und werden langfristig und in einem offiziellen Rahmen noch nicht unterstützt.
Das Projekt ermöglicht es durch eine Reihe digitale Veranstaltungen in Anlehnung an die SDG’s und verschiedene internationale Abkommen wie den Marschall Plan für Afrika , die aktuelle wirtschaftliche, soziale und politische Situation Afrikanischen Ländern zu analysieren. Auf dieser Grundlage geht es darum, realistische Ziele zu setzen, wie die Diaspora und migrantische Organisationen solidarisch und sinnvoll zur Entwicklung des Kontinents beitragen können. Dafür bedarf es auch regelmäßiger Treffen, die eine Auseinandersetzung unter Migrantinnen-Organisationen ermöglichen. Ziel ist eine differenzierte Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Situation der betreffenden Länder anhand der 17 SDGs und die Sensibilisierung aller Teilnehmenden für mögliche Beiträge der Diaspora sowie europäischer Gesellschaften zur Erreichung der SDGs.
Das Projekt wurde im April 2020 gestartet und ist zunächst bis November 2020 angelegt.
Zur Umsetzung des gemeinsamen Vorhabens ist eine Arbeitsgruppe gebildet worden. Viele migrantischen und diaporischen Organisationen schließen sich an, um das Projekt zu ermöglichen. Darüber hinaus werden online Diskussionsveranstaltungen für interessierte Autoren, Aktivisten, etc durchgeführt. Auch Projekte und Aktivitäten von Migranten und migrantischen Organisationen finden einen Raum hier.
Im Mai 2020 wurde die Website PLACE veröffentlicht. Anschließend begann die Durchführung von Interviews in verschiedenen Ländern. Die ersten Aktivitäten werden Ende 2020 evaluiert. Auf Basis der Evaluation sollen die Maßnamen des Projektes gezielt weiterentwickelt werden.